Lieber Militanter Atheist 🙂 Liebe Leser meines Blogs. Nach fast zweimonatiger Pause beim Bloggen aus beruflichen Gründen (Stress) und teilweiser Lustlosigkeit betreffend solchen Themen, möchte ich der am Ende des Artikels „Ein Spirituelles Weltbild lebt, denn die Physik weiß sehr wenig“ offen gebliebenen Frage,
welche objektiven Kriterien, zusätzlich zu denen in der Liste (Im Eintrag zu der Jenseitstheorie), erfüllt sein müssen, damit meiner Meinung nach eine Errungenschaft der Physik von wichtiger Bedeutung ist und somit als Erfolg verbucht werden darf?
noch ein wenig weiter nachgehen.
Ich habe auch, ohne weiter am Blog zu schreiben, über diese Frage oft nachgedacht, mal kurz, mal länger, was bedeutet sie eigentlich, was impliziert sie? Erstens mal impliziert sie, dass ich „Erfolge“ der Physik schmälern will. Das will ich eigentlich gar nicht, ich will niemandes Leistungen und Arbeit schmälern. Im Formulieren von materiellen und energetischen Gesetzmäßigkeiten und deren praktischen Anwendungen hat die Physik seit Mitte des 19. Jahrhunderts immenses geleistet – die Frage, ob die Anwendungen „gut“ oder „schlecht“ sind bleibt dabei dahingestellt. Ein Smartphone ist im Prinzip die Summe der Erkenntnis der Menschheit, wenn man es mal so betrachten will.
Was Physik ist weiss man ja, denkt man, aber ich schaute mal kurz nach wie sie so definiert wird. Auch wenn ich kein großer Wikipedia-Fan bin, in solchen Dingen ist das online-Lexikon ja meist nicht schlecht:
Wikipedia definiert Physik wie folgt:
Die Physik (über lateinisch physica ‚Naturlehre‘ aus griechisch φυσική physikē ‚wissenschaftliche Erforschung der Naturerscheinungen‘, ‚Naturforschung‘)[1][2] untersucht die grundlegenden Phänomene in der Natur. In der Absicht, deren Eigenschaften und Verhalten anhand von quantitativen Modellen und Gesetzmäßigkeiten zu erklären, befasst sie sich insbesondere mit Materie und Energie und deren Wechselwirkungen in Raum und Zeit. Die Arbeitsweise der Physik besteht im Allgemeinen in einem Zusammenspiel experimenteller Methoden und theoretischer Modellbildung. Physikalische Theorien bewähren sich in der Anwendbarkeit auf Systeme der Natur, indem sie bei Kenntnis von Anfangszuständen derselben möglichst genaue Vorhersagen über resultierende Endzustände erlauben. Fortschritte in der Physik bestehen in der Bereitstellung oder Weiterentwicklung von Theorien und Hilfsmitteln, die auf weitere Systeme anwendbar sind, genauere Beschreibungen ermöglichen, eine Vereinfachung des theoretischen Apparats erlauben oder praktische Anwendungen ermöglichen und erleichtern.
Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, inwieweit die Physik überhaupt dazu geeignet und berufen ist, spirituelle Aspekte als Wissensgebiet anzusehen. Die Frage ist erheblich, denn wäre sie es nicht, können natürlich auch keine diesbezüglichen Aussagen gemacht werden. Was meine ich mit spirituellen Aspekten? Im wesentlichen geht es um die Frage, ob Bewusstsein Materie formt, oder Materie Bewusstsein hervorbringt. Hier steckt die Physik in einer Sackgasse, weil sich die Mainstream-Wissenschaft eindeutig auf die materialistische Sicht der Dinge beschränkt. Alles andere wird als nicht existent abgetan und jedes auftretende Phänomen ignoriert. Die Tatsache, dass man Bewusstsein im Gehirn nicht findet, wird nicht als Anreiz verstanden, zumindest Modelle zu postulieren, die ein immaterielles Bewusstsein zuzulassen, sondern es wird ignorant dementiert mit der Einstellung, dass es sowas nicht gäbe, man brauche nur noch ein wenig Zeit und dann wird man dem Bewusstsein schon auf die Schliche kommen. Ähnlich verhält es sich mit dem Genom. Hier meinte man in der Goldgräberzeit der 90er Jahre, dass nach Entschlüsselung der DNA alles klar sein muss, wie Krankheiten entstehen, wie der Mensch funktioniert und man nur Gene verändern muss, um alles wieder zu richten. Nahezu nichts ist daraus geworden. Man hat erkannt, dass ein Großteil des Genmaterials „informationslos“ ist und sich die Gene aller Lebewesen zu 90% und mehr gleichen – woher aber die Unterschiede in den Lebensformen kommen, ist unklar. Hier sind wir zwar nicht mehr in der eigentlichen Physik, es geht in die Chemie, Biologie, aber es geht um das gleiche Phänomen. DIe Mainstreamwissenschaft ist noch nicht an dem Punkt angelangt, dass man versucht Ideen wie das eines morphogenetischen Feldes zumindest bis zu einer endgültigen Klärung als gleichberechtigtes Modell stehen zu lassen und in einem solchen Modell Lösungsansätze zu suchen.
Nach obiger Definition wäre die Physik somit durchaus dazu berufen, spirituelle Aspekte in ihre Forschungen zu integrieren. Sie tut es ja auch, nur sind es halt „Außenseiter“, bzw. werden sie zu Außenseitern gemacht, weil sie von der Mainstream-Physik als „Cranks“ abgestempelt werden. Es ist eher ein Kampf darum, ein Weltbild aufrecht zu erhalten, als das Interesse am Forschen.
Damit ist die obige Frage am Anfang des Artikels nicht beantwortet und ich meine ich bin auch nicht dazu in der Lage, sie zu beantworten. Dass ich es nicht bin, heißt wohl nicht, dass es nicht möglich ist oder nicht schon geschehen ist. Aber wie soll man ein Kriterium einführen, dass es erlaubt eine Erkenntnis der Physik als Erfolg zu verbuchen. Wann ist etwas ein Erfolg?
Vielleicht dazu die Gegenfrage: Was bedeutet in diesem Zusammenhang einen „Erfolg“?
Was sagt man dazu?