Zeitkristalle und das Wesen der Zeit in neuem Experiment

grenz|wissenschaft-aktuell brachte einen interessanten Artikel über einen Versuch des Physik-Nobelpreisträgers Frank Wilczek:

Die Hoffnung der Wissenschaftler ist die, dass Zeitkristalle der Physik neue
Wege aufzeigen können, wie sie die zwar präzisen aber immer noch unvollständigen
Gesetze der Quantenmechanik zu einer größeren Theorie erweitern
könnten.

Laut Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie (über Gravitation
und die Struktur des Universums) sind die Dimensionen von Zeit und Raum
miteinander in einer Struktur verwoben, die wir als „Raum-Zeit“ bezeichnen. Die
Quantenmechanik (die Interaktionen auf subatomarer Ebene beschreibt), stellt die
Zeit-Dimension in einer anderen Form da, wie die drei Dimensionen des Raumes und
erzeugt so eine Asymmetrie.

Dieser unterschiedliche Umgang mit Zeit ist
einer der Gründe für die Inkompatibilität zwischen Allgemeiner
Relativitätstheorie und der Quantenmechanik. Um beide zusammenzubringen, muss
mindestens eine der beiden verändern werden, um – so das Ziel theoretische
Physiker – zu einer umfassenden Theorie über die Quanten-Gravitation werden zu
können.

Wenn Zeitkristalle nun aber in der Lage wären, die Zeit-Symmetrie
in gleicher Weise aufzubrechen, wie konventionelle Kristalle die Raum-Symmetrie,
„so würde dies zeigen, dass in der Natur diese beiden Quantitäten ähnliche
Eigenschaften haben und dass sich dieser Umstand auch in einer Theorie
widerspiegeln sollte“, erläutert Häffner. In einem solchen Fall wäre die
Quantenmechanik inadäquat und es müsste eine bessere Quantentheorie gefunden
werden, die Zeit und Raum sozusagen als zwei Fasern des gleichen Gewebes
behandeln müsse.

5 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. WhiteHaven
    Mai 01, 2013 @ 13:08:23

    Die Zeit ist nichts anderes als die Veränderung der Position im Raum, nicht mehr und auch nicht weniger d.h. ohne Bewegung auch keine Zeit.

    Antworten

    • Violet Teki
      Mai 01, 2013 @ 15:11:54

      Hm 🙂 Das klingt mir jetzt fast zu einfach. Aber die Kernfrage ist, ob Zeit denn überhaupt so real ist, wie wir sie wahrnehmen. Ich meine, dass sie ein sehr spezieller Fall für unsere dreidimensionale Verkörperung ist, die auch nur durch unserer Beobachtung entsteht.

      Das Wesen der Zeit ist eben auch von der Physik eigentlich noch ungeklärt. Ich meine damit das Wesen der Zeit und nicht, wie lange jetzt eine Sekunde dauert und wie man diese misst.

      Antworten

      • WhiteHaven
        Mai 01, 2013 @ 15:19:51

        Die Wahrheit muss nicht kompliziert sein 😀 wenn z.Bs. die H2O Moleküle in unserer Haut ihre Position im Raum verändern… d.h. weniger werden, verschwinden und unsere Haut dadurch runzeliger wird oder Fältchen bekommt… das empfinden wir als Zeit 🙂 jetzt in Bildern gesprochen…

        Antworten

  2. drbruddler
    Mai 01, 2013 @ 13:40:13

    Man mag darüber denken wie man will, aber in der heutigen Zeit ist es wohl besser, es gibt eine solche Möglichkeit erst gar nicht. Das sollte jeder, der sich damit befaßt, bedenken. Sie würde nur mißbraucht werden.

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    • Violet Teki
      Mai 01, 2013 @ 15:15:49

      Ja, dass letztendlich alles von der modernen Wissenschaft entdeckte zum Nachteil der Menschen gebraucht, missbraucht wurde und wird, ist ein Problem. Eigentlich sind es nicht mal die Wissenschaftler, es ist das hinter uns allen stehende Wirtschaftssystem, in dem Reichtum des einzelnen und Umsatzwachstum der Konzerne immer noch als das erstrebenswerteste Ziel dargestellt wird.

      Aber die Neugier treibt uns immer weiter voran.

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